Titel: Rückkehr der Engel
Autor: Marah Woolf
Genre: Romantasy-Dystopie
Erstausgabe: 2018
gelesen: 04/2019
Kurzbeschreibung:
Eine Welt, in der nichts mehr ist, wie es einmal war. Eine Zeit, in der Legenden Wirklichkeit sind. Ein Geheimnis, das nicht offenbart werden darf. Der fesselnde Auftakt der neuen Saga von Marah Woolf.
»Ich kann dir nicht helfen«, flüstere ich. Wenn die Männer uns entdecken, werden sie mich töten und den Engel bei lebendigem Leib rupfen.
Stöhnend dreht er sich auf die Seite und im Licht des Mondes erkenne ich sein Gesicht. Es ist Cassiel. Der Engel, der mir in der Arena bereits zweimal das Leben gerettet hat. Quer über seine nackte Brust verläuft ein tiefer Schnitt. Glas knirscht unter seinem Körper. Am Kopf muss ihn ein Stein getroffen haben, denn die linke Gesichtshälfte ist blutverschmiert und auch sein Haar ist rot gefärbt.
»Moon«, flüstert er. Seine Stimme klingt dünn.
Er erinnert sich an meinen Namen. Ich bin so überrascht, dass ich innehalte und viel zu viel Zeit damit verschwende, ihn anzustarren.
»Lass mich nicht hier liegen.« Lange Wimpern senken sich über seine blauen Augen. »Bitte.«
Ein Engel, der um etwas bittet. Trotzdem kann das nicht sein Ernst sein! Wie stellt er sich das vor? Ich habe schon genug Probleme, da kann ich mir nicht noch einen Engel aufhalsen. Mit gesenktem Kopf stolpere ich davon und lasse ihn liegen.
Im Venedig der Zukunft, besetzt von den Erzengeln und deren himmlischen Heerscharen, führt Moon einen beinahe aussichtslosen Kampf, um ihre Geschwister zu schützen. Ganz auf sich allein gestellt, darf sie niemandem vertrauen, schon gar keinem Engel.
Spannend, romantisch und fantastisch – mit einer starken Heldin, die alles daransetzt, die zu retten, die sie liebt.
Meinung:
Marah Woolf hat einen Schreibstil bei dem ich vollkommen in der Geschichte versinken kann. So auch hier wieder. Ich bin mit Moon durch die dunklen Gassen des zerstörten Venedigs geeilt, habe mit Star zwischen riesigen Bücherregalen gesessen und die strahlenden Himmel am Firmament bewundert.
Gleich zu Beginn fällt die deutlich düsterere Stimmung auf, als ich es bisher von Marah gewohnt war, aber es passt super zu einer Dystopie.
Die Geschichte um Moon und die Engel ist spannend, fesselnd und actionreich, aber auch mit ganz viel Knistern an den richtigen Stellen.
Mir hat die Idee gefallen, dass die zurückgekehrten Engel, entgegen ihren guten Rufs, die Vorboten der Apokalypse zu sein scheinen und die Menschheit ins Verderben stürzen. Marahs Vorliebe für Mythen und ihr umfassendes Wissen darüber machen die Geschichte besonders authentisch.
Aber vollends für dieses Buch gewonnen haben mich die Charaktere. Alle sind für mich sehr authentisch. Die eigenwillige Star, der Bad-Boy Phoenix, der neugierige Tizian und auch der aufopferungsvolle Bücherwurm Alessio. Und alle habe ich, auf ihre Weise, in mein Herz geschlossen.
Moon als Protagonistin hat mich ebenfalls begeistert, denn sie ist so erfrischend anders als die meisten Mädchen in Büchern wie diesem. Sie ist taff, selbstbewusst und selbstbestimmt. Auch ihre Situation als Verantwortliche für ihre Geschwister ist sehr glaubhaft dargestellt. Und doch ist sie ein gerade mal 18-jähriges Mädchen, das sich zum ersten mal verliebt. Vor diesem Hintergrund empfinde ich auch ihr Verhalten im Verlauf der Geschichte absolut nachvollziehbar.
Das Ende schließlich habe ich so nicht kommen sehen und es hat mich wahrlich geschockt.
Zum Glück habe ich Band zwei schon zu Hause und kann direkt weiterlesen.
Fazit:
Engels-Dystopie vom Feinsten!
Düsterer als Marahs bisherige Reihen, aber umso fesselnder!
Moon ist eine herrlich taffe und fehlbare Prota.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!
Bewertung: 5 Sterne
Erhalten: selbst gekauft
Bildquelle und weitere Infos. (Autorenseite)
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