Titel: Wahrscheinlich ist es Liebe
Autor: Paul Reizin
Genre: Liebesroman
Erstausgabe: 2018
gelesen: 06/2018
Kurzbeschreibung:
Jen ist traurig. Aiden möchte, dass sie wieder glücklich ist. Klingt nett, aber nicht gerade spektakulär? Dann sollte man hinzufügen, dass Jen eine Frau Mitte dreißig ist, die gerade sitzen gelassen wurde, und Aiden ein hoch entwickeltes Computerprogramm, das gerade von Jen trainiert wird. Nach Aidens Berechnungen fehlt Jen zur Erreichung des optimalen Wohlbefindens einfach nur der richtige Mann. Und da Aiden via Internet Zugang zum Weltmännerpool hat, kann es doch nicht so schwer sein, ein passendes Exemplar mit Jen zusammenzubringen. Wenn sich die menschlichen Probanden bloß nicht so ungeschickt anstellen würden!
Meinung:
Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt ist mir sofort die besondere Aufmachung aufgefallen. Der Einband ist aus mattem Papier und hat daher etwas von einem Karton, aber sehr edel und es fühlt sich richtig gut in der Hand an, außerdem ein Leinenrücken und dazu ein Lesebändchen, was dem Buch etwas sehr wertiges gibt. Diese wertige Aufmachung scheint wohl ein Markenzeichen von Wunderraum zu sein.
Beim Lesen ist mir dann gleich der lockere, humorvolle und flüssig lesbare Schreibstil positiv aufgefallen. Durch diesen Schreibstil bin ich, gerade zu Beginn, nur so durch die Seiten geflogen.
Insgesamt muss ich sagen, dass das Buch grandios begann, interessant weiterging, um dann mittelmäßig zu enden. Gerade am Anfang steckt die Geschichte voll großartigem Humor und ich hatte wirklich Freude Aiden bei seinen Gedankengängen zu begleiten. Leider geht dieser Humor im Verlauf des Buches etwas verloren.
Dies war mein erster Liebesroman eines männlichen Autors. Im Vergleich zu anderen Liebesromanen hat mir hier tatsächlich ein wenig die Romantik und das Knistern gefehlt, das ich sonst gewohnt bin. Aber es gab durchaus einige sehr schöne, das Herz berührende Momente.
Mit der Zeit kam dann auch immer mehr Spannung auf, Aiden wurde allerdings im gleichen Maße immer passiver und spielt am Ende kaum noch eine Rolle für die Handlung. Das fand ich persönlich schade, da ich ihn sehr mag.
Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits sind ein paar Logikfehler am Ende der Geschichte, die mich beim Lesen doch erheblich gestört haben. Auch wenn der Autor explizit darauf hinweist, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen SiFi-Roman handelt, hätte er sich ein wenig intensiver mit der Thematik KI und Softwareentwicklung beschäftigen können, wenn er es zum Thema seines Buches macht.
Zum Ende hin konnte mich das Buch dann auch kaum noch fesseln. Und im “Epilog” gab es so viele zeitliche Sprünge, dass er mich mehr verwirrt hat, als mir einen schönen Abschluss zu liefern.
Meine Bewertung ist diesmal also ein Durchschnitt von zu Beginn 5*, über 4*, zu einem Ende das lediglich 3* verdient.
Fazit:
Das Buch beginnt grandios, geht interessant weiter, um dann mittelmäßig zu enden. Eine tolle Idee, die nicht bis zum Schluss durchdacht ist.
Von mit gibt es eine Leseempfehlung für alle, die gerne humorvolle Liebesromane lesen und die es mit der Logik nicht sooo genau nehmen.
Bewertung: 4 Sterne
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