Aufgeben oder kämpfen?

26. März 2019

Titel: Unter schwarzen Federn
Autor: Sabrina Schuh
Genre: Märchenadaption
Erstausgabe: 2018
gelesen: 03/2019

In der Märchenspinnerei erhalten Märchen ein neues Gewand. Dabei heraus kommen dann Jugendbücher, Fantasyromane, Thriller, Romanzen und vieles mehr. “Unter schwarzen Federn” ist Band 11 aus der Reihe der Märchenspinner.

Kurzbeschreibung:
Fees Leben ist die Hölle. Auch der Wechsel an die neue Schule bringt keine neuen Chancen, sondern nur Psychoterror und Ausgrenzung. Eines Tages spitzen sich die Dinge so zu, dass Fee nur noch einen Ausweg sieht, und der ist endgültig. Statt sie jedoch von ihrem Leben zu erlösen, bringt der von Markus vereitelte Selbstmordversuch sie in die Therapie. Wird sie es mit seiner Hilfe schaffen, ihren Lebensmut wiederzufinden, oder wurde sie bereits zu tief verletzt?

In „Unter schwarzen Federn“ spinnt Autorin Sabrina Schuh mit den Elementen von Andersens hässlichem Entlein eine düster-romantische Geschichte über Ausgrenzung, Todeswünsche und den schweren Weg eines jungen Mädchens auf der Suche nach ihrem wahren Selbst.

Meinung:
“Unter schwarzen Federn” ist eine Märchenadaption der etwas anderen Art. Aber nicht minder faszinierend. Zumal sie ein wichtiges und aktuelles Thema behandelt – Mobbing und seine Folgen.
Schon das Cover strahlt eine gewisse Düsternis und Melancholie aus, was perfekt zum Thema des Buches passt, gleichzeitig aber auch Ruhe und Zufriedenheit. Mir gefällt es unheimlich gut.
Das ansich ernste und schwierige Thema wird in diesem Buch auf lockere Art und mit leicht lesbarem Schreibstil umgesetzt. Das macht es aus meiner Sicht gerade auch für Jugendliche sehr ansprechend.
Die Handlung steigt direkt bei Fees Suizidversuch ein und beschreibt dann ihren Weg zurück ins Leben. Dabei wird auch mit einigen Vorurteilen über Psychiatrien aufgeräumt. Wobei ich mich frage woher Fee ihre Vorurteile hat, ich selbst hatte nie ein solch schreckliches Bild von Psychiatrien. 🙂
Insgesamt schreitet die Handlung recht schnell voran, was das Buch schön kurzweilig macht, für mich aber auch etwas Tiefgang fehlen ließ. Fees Entwicklung ist sehr interessant zu erleben. Es gibt immer wieder Rückschläge und Zwischenhochs. Dieses Auf und Ab wirkte sehr glaubhaft und realistisch auf mich. Nur eben alles etwas zu schnell.
Je besser man Fee kennenlernt, wird deutlich, dass nicht das Mobbing allein verantwortlich für ihren Seelenzustand ist, sondern viele verschiedene Faktoren zusammenspielen. Auch das macht Fees Geschichte sehr authentisch für mich.
Und auch Markus macht eine deutliche Veränderung durch. Er war zwar selbst kein Täter, hat aber zugunsten seines Images das Mobbing an Fee geduldet. Nun erkennt er, dass er damit dennoch eine Mitschuld trägt.
Die sich allmählich entwickelnde Romanze zwischen den beiden verleiht dem Buch zusätzlich Würze.
Das Ende ist dann sehr versöhnlich und schlägt den Bogen zur Märchenvorlage.

Fazit:
Tolles Buch zu einem wichtigen Thema – Mobbing.
Gelungen umgesetzt, mit erstaunlich viel Leichtigkeit und einer Prise Romantik.
Allein die Entwicklung ging mir zu schnell.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung: 4 Sterne

Erhalten: Spread and Read

Bildquelle und weitere Infos. (Verlagsseite – unsicher)

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