Titel: Rattensommer
Autor*in: Juliane Pickel
Coverdesign: Jörg Hülsmann
Verlag: Beltz & Gelberg
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2023
gelesen: 07/2023
Kurzbeschreibung:
Seit Wochen ist es mörderisch heiß. Lou und Sonny, 15, beste Freundinnen, vertreiben sich die Zeit in ihrem verlassenen Schwimmbad – und kommen sich näher. Aber mit der Hitze ist auch ein Schatten aus Sonnys Vergangenheit in die Kleinstadt eingezogen: Hagen Bender, der Mörder ihrer Mutter. Sonny will Rache – und Lou soll ihr helfen. Doch je mehr Lou über Bender erfährt, desto mehr Zweifel kommen ihr. Sie ist zwischen Liebe und Angst, Vertrauen und Eifersucht hin- und hergerissen. Darf sie zulassen, dass Sonny Schuld auf sich lädt – oder rettet sie sich selbst?
Meinung:
Ich hatte von Klappentext und Cover eher auf eine lockere, leichte Jugendgeschichte geschlossen. Doch das Buch geht von Anfang an direkt unter die Haut und vermittelt eine gewisse Düsternis und Schwere. So viele Menschen mit einer traurigen Geschichte, die ganz unterschiedlich damit umgehen. Ich mochte diesen Tiefgang zu Beginn des Buches wirklich sehr, aber im Verlauf wurde es immer düsterer, ja geradezu depressiv. Das ist nicht was ich beim Lesen suche, ich möchte eine Auszeit vom Alltag. Gerne ein Buch zum Nachdenken oder Wachrütteln, aber keines, das mich emotional so runterzieht.
Und obwohl ich ein Fan eher kurzer Kapitel (~ 20 Seiten) bin, waren mir die Kapitel hier oft viel zu kurz (stellenweise nur 2- 3 Seiten), um in einen schönen Lesefluss zu kommen.
In der Geschichte spielen der immer stärker werdende Gestank, der grüne See, eine tote Ratte, ein Milan und vermutlich noch andere Bilder, Symbole, Metaphern, … eine Rolle, deren Bedeutung zu hinterfragen ich allerdings keine große Lust hatte. Wie gesagt, ich möchte beim Lesen gerne entspannen. Für den Deutschunterricht ist das Buch aber sicher super geeignet.
Was mir aber richtig gut gefallen hat, war Lous „Emanzipation“ und Selbstfindung mitzuerleben.
Es ist sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben, wie für Lou aus „Sonny und Lou“ nach und nach einfach nur „Lou“ wird. Dazu gehört auch ihre sexuelle Selbstfindung.
Das Ende lässt viel offen, aber das passt für mich gut, da das Hauptziel erreicht wurde.
Fazit:
Ich bin sehr zwiegespalten. Interessantes Thema, aber eine sehr depressive Stimmung.
Durch extrem kurze Kapitel kam bei mir kein richtiger Lesefluss auf.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Fans schwermütiger, gewichtiger Jugendbücher.
Bewertung: 3 Sterne
Erhalten: Vorablesen
Bildquelle und weitere Infos. (Verlagsseite)
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