Titel: Die Bibliothek im Nebel
Autor*in: Kai Meyer
Coverdesign: semper smile, München
Verlag: Knaur
Genre: historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2023
gelesen: 11-12/2023
Kurzbeschreibung:
In seinem neuen Roman führt uns Bestseller-Autor Kai Meyer zurück in die Gassen der Bücherstadt Leipzig, in das verlorene Graphische Viertel und in ein Labyrinth aus Literatur und Schatten.
Sankt Petersburg, 1917. Der junge Bibliothekar Artur flieht vor den Schergen der Revolution, im Gepäck ein Manuskript, das ihn retten soll – und die Leben vieler anderer bedroht. Sein Ziel ist Leipzig, die Stadt der Bücher. Im legendären Graphischen Viertel will er seine große Liebe Mara wiedersehen, die dem Sohn eines reichen Verlegers versprochen ist.
Cote d’Azur, 1928. Das Mädchen Liette findet auf dem Dachboden des Luxushotels Château Trois Grâces die vergessenen Reisekisten russischer Familien, die während der Revolution ermordet wurden. Darin entdeckt sie ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch.
Dreißig Jahre später beauftragt Liette, mittlerweile Direktorin des Hotels, den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin des Buchs herauszufinden – eine Russin namens Mara. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, der vor Jahren nach Leipzig kam, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.
Wie schon in seinem Erfolgsroman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ beschwört Kai Meyer die Magie der Bücher und präsentiert eine faszinierende Melange aus Familiensaga, Kriminalroman, Liebesgeschichte und Abenteuer.
Meinung:
Diesmal hätte ich den Klappentext vielleicht lesen sollen. 🙂
Irgendwie war ich von einem Fantasy-Buch mit historischem Setting ausgegangen, darum war das Buch nicht ganz das, was ich erwartet hatte. – Mein Fehler!
Bekommen habe ich einen sehr stimmungsvollen, teilweise düsteren, mystischen, historischen Roman mit einer Prise Romantik.
Besonders interessant fand ich es die Protagonisten durch ein Europa vor, zwischen und nach den Weltkriegen zu begleiten. Die Spannungen zu spüren und wie sich das Leben der Menschen, hier vor allem der High-Society, verändert.
Die Protagonisten waren für mich keine klassischen „finde ich total sympathisch“ Charaktere, aber gerade durch ihre Vielschichtigkeit und ihr kontroverses Verhalten wurden sie für mich so authentisch und menschlich. Ich mochte das beim Lesen sehr, auch wenn ich mich dadurch mit niemandem so richtig identifizieren konnte.
Neben der Liebe zu Büchern, die einem hier geradezu aus der Geschichte entgegen strömt, hat mich Kai Meyers bildhafte, nahezu poetische Sprache einmal wieder absolut begeistert.
Also, auch wenn ich etwas anderes bekommen habe, als ich erwartet hatte, konnte mich das Buch von sich überzeugen.
Fazit:
Ganz anders als erwartet, weniger phantastisch, dafür aber mystisch, düster und mit einem faszinierenden Blick auf Europa in der ersten Hälfte des 20 Jhd.
Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung für alle, die historische Romane lieben.
Bewertung: 4 Sterne
Erhalten: Netgalley
Bildquelle und weitere Infos. (Verlagsseite)
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