Der lange Weg zum Glück

25. August 2020

Titel: Wo die Sterne tanzen
Autor: Katharina Herzog
Coverdesign: Claudia Kaschminder
Verlag: Rowohlt Polaris
Genre: (Liebes-)Roman
Erscheinungsjahr: 2020
gelesen: 08/2020

Kurzbeschreibung:
Liebe, Erinnerungen und ein neuer Anfang – zwischen Nordsee und New York.
Auf der Nordseeinsel Juist hat Musicaltänzerin Nele einst den ersten Kuss von ihrem besten Freund Henry bekommen, und im Deichschlösschen ihrer Oma hat sie viele zauberhafte Sommertage verbracht – bis eine schicksalhafte Nacht alles veränderte. Vor allem zwischen Henry und ihr. Diesen Sommer fährt Nele ein letztes Mal auf die Insel. Oma Lotte ist gestorben, und Nele will nur noch das Haus ausräumen und sich mit ihrer Mutter aussprechen. Doch dann taucht Henry überraschend auf Juist auf. Mit ihm kommen die Erinnerungen zurück, die schmerzhaften, aber auch die schönen, und auf einmal fragt sich Nele: Ist sie wirklich bereit für die Zukunft, wenn ihr Herz noch immer an der Vergangenheit hängt?
Der neue, berührende Roman der Bestsellerautorin Katharina Herzog («Immer wieder im Sommer», «Zwischen dir und mir das Meer», «Der Wind nimmt uns mit»).

Zitat:

Auch Nele liebte das Gärtchen, das sich schräg gegenüber von Oma Lottes Haus auf der anderen Seite des Loogster Pad befand. Im Frühling wuchsen dort so viele Schneeglöckchen und Märzbecher, dass man den Boden kaum sehen konnte, und im Sommer war es durch die dicht belaubten Bäume darin herrlich schattig und kühl. Manchmal kamen Rehe vorbei, um aus dem Teich zu trinken oder an den Taglilien zu knabbern. S. 61

Meinung:
Dieser Roman zeichnet ein so herrliches Bild von Juist! Ich möchte jetzt am liebsten sofort dort Urlaub machen und all die wundervollen Orte entdecken, die Schauplätze dieser Geschichte sind. <3
Bei diesem Roman steht ganz klar Neles Werdegang im Vordergrund, vom 7-jährigen Mädchen, deren Eltern sich gerade getrennt haben, hin zur 35-jährigen Frau, die entscheiden muss wie ihr Leben weitergehen soll. Ich gestehe, ich hatte ein wenig mehr Romantik erwartet, wobei das der Faszination für diese Geschichte keinen Abbruch tut.
Der Erzählstil, bei dem die Geschichte abwechselnd in zwei Strängen, zum einen in der “Gegenwart” (2019) und zum anderen in der Vergangenheit, beginnend von 1991, nach und nach bis zu Gegenwart, erzählt wird, ermöglicht es dem Leser Neles Entwicklung Schritt für Schritt nach zu vollziehen. Auch wenn die Zeitsprünge mich zu Beginn etwas verwirrt haben, das gibt sich mit der Zeit und am Ende fügt sich alles perfekt zusammen.
Ein schönes Detail sind auch die Zitate aus Musicals bei den Kapitelanfängen, der “Vergangenheits”-Kapitel.
Natürlich endet der Roman wie erwartet, mit ein paar kleinen Überraschungen, aber hier gilt ganz klar: Der Weg ist das Ziel. Und dieser wurde ganz wunderbar und eindrücklich beschrieben.
Eines ist mir jedoch ein wenig unangenehm aufgestoßen und zwar die abfällige Einstellung gegenüber fülligen Menschen. Arno wird mit dem Grad seiner Verwahrlosung immer dicker, Bens, von Beginn an als unsympathisch dargestellte, korpulente Mutter oder auch die nicht minder unsympathische Viola, welche natürlich mollig ist. Und irgendwie scheinen nur füllige Menschen an übermäßiger Transpiration zu leiden, als ob schlanke Menschen nie schwitzen würden. Das hat, gerade zu Beginn, meine Lesefreude schon deutlich eingeschränkt. Aber die Begeisterung für Juist und Neles Geschichte hat dann doch überwogen.

Fazit: 
Ich will unbedingt nach Juist!
Wundervoller, ergreifender (Liebes-)Roman. Die Zeitsprünge waren erst etwas verwirrend, aber am Ende fügt sich alles.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Lesempfehlung.

Bewertung: 4 Sterne

Erhalten: Vorablesen

Bildquelle und weitere Infos. (Verlagsseite)

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